Sonntag, 6. Juli 2014

Deutsche Kuenstler in Griechenland: Peter Foeller. Kreta, eine Welt voll Schatten und Licht

Peter Foeller pendelt seit nahezu 30 Jahren zwischen Berlin und Kreta. Zur Zeit verbringt er fast das ganze Jahr in seinem kretischen Domizil. Sein Domizil, das ist das ehemalige Bürgerhaus eines türkischen Verwalters in Plora, einem 70-Seelen-Dorf am Rande der Messara-Ebene. Vor dreissig Jahren kauften Peter und Claudia Foeller das 1843 erbaute Haus. Sie sanierten, renovierten, bauten um und an und richteten es zu einem Wohlfühl-Refugium her, mit tropischem Garten, Atriumhoefen, Terrassen, einer Wohnung im Turm für Freunde, die von überall her kommen, und schliesslich dem Atelier im Bauhausstil. Gleich einem Kastro thront es auf dem hoechsten Punkt Ploras. Von seinen Terrassen und Fenstern blickt man über Dorf und Messara-Ebene hinweg auf das Ida-Massiv mit dem hoechsten Berg Kretas, den Psiloritis. Die Aussicht ist phänomenal.

Das helle, weiträumige Atelier mit seinen bodentiefen Fenstern ist ein idealer Arbeitsraum, ganz auf die Bedürfnisse des Künstlers zugeschnitten, von ihm selbst entworfen. Hier hat er mehr Ruhe als in Berlin, und schon früher hat er sich oft hierher zurückgezogen, in die "innere Emigration", um an groesseren Werken zu arbeiten, für die ihm in Berlin Zeit und Konzentration fehlten.

Was bei Foellers Bildern immer als erstes auffällt, ist die Farbgebung, diese intensive Leuchtkraft der Farben. Sie nimmt den Betrachter gefangen, ihrer suggestiven Wirkung kann man sich kaum entziehen. Mit der Art und Weise, wie er die Farben kombiniert, sie kontrastiert und die Linien und geometrischen Formen stapelt, überlagert, verschachtelt und ineinander übergehen lässt, kreiert er eine erstaunliche Raumtiefe. Denn ebenso wie Foeller ein absolutes Gefühl für Farben hat, hat er ein untrügliches Gespür für Formen. In jedem Strich, jedem Farbton, jedem Klecks sieht der Maler ein Symbol, das wir schon kennen und das uns schon begegnet ist. Er reflektiert, beobachtet die Welt und entwickelt sich so weiter. Jedes Detail - und die Bilder sind ausserordentlich detailreich - ist von grosser handwerklicher Qualität. In seinen neueren, vor allem auf Kreta entstandenen Werken, werden die ausgefeilt konstruierten statischen Figuren und Linien aufgebrochen und aufgeloest. Sie sind vorhanden, aber in den Hintergrund gerückt. Nichts Strenges haftet ihnen an, sie wirken heiter und froehlich.

Bekannt geworden ist Peter Foeller vor allem durch seine Grafik. Die seit den siebziger Jahren entstandenen Siebdrucke erreichen durch ein aufwendiges Verfahren, das Uebereinanderdrucken von bis zu siebzig Farben, eine ganz ausserordentliche Strahlkraft und Plastizität der Oberfläche. Er koloriert eigenhändig jedes einzelne Blatt. Im Laufe der Zeit sind so rund 230 Auflagen entstanden.

Neben seinen Oel- und Acrylbildern und dem immensen grafischen Werk sind die Aquarelle etwas in den Hintergrund geraten. Obwohl sie zart, schwerelos, fliessend und wie hingetuscht wirken, ist auch hier die abstrakte und gleichzeitig gegenständliche Formensprache charakteristisch für ihn. Manche haben Kreta zum Thema, z.B. "Kretischer Mond", "Minoische Spur" oder die "Phoenix"-Serie.

Peter Foeller hat eine grosse Sammlergemeinde auf der ganzen Welt, besonders in den USA, wo er mehrere Ausstellungen hatte. Ausser in Deutschland und in anderen europäischen Ländern hatte er Schauen zum Beispiel in Kanada, Brasilien, Indien, Japan, Afrika und Aserbaidschan.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen